Die 7 Grundemotionen

Die 7 Grundemotionen / Basisemotionen nach Paul Ekman sind die Gefühle, deren mimischer Ausdruck in allen Kulturen der Welt gleich ist. Sie sind offenbar angeboren und werden nicht erlernt.

Geschichte der 7 Grundemtionen nach Ekman

Charles Darwin war einer der ersten, der den Zusammenhang zwischen Emotionen und Mimik untersucht hat. Der Grundgedanke war: obwohl Menschen in unterschiedlichen Kulturen aufwachsen, haben sie trotzdem eine Palette von ähnlichen Gefühlen in sich. Neid, Stolz, Eitelkeit, Geltungsdrang, Wut, Angst uvm. – kennt jeder Mensch, unabhängig davon, wo er aufgewachsen ist. Darwin war der Überzeugung, dass wenn diese vielen Gefühle instinktiv in allen Menschen vorhanden sind, dann müsste bei einigen auch der körperliche Ausdruck instinktiv gesteuert werden. Das heißt, der Ausdruck müsste überall auf der Welt gleich aussehen.

Diese Thesen wurden untersucht und konnten nicht bestätigt werden. Es kam zum Beispiel vor, dass manche Leute die eine Emotion intensiv ausdrücken, eine andere dagegen gar nicht. Zudem äußert sich das gleiche Gefühl von Mensch zu Mensch völlig unterschiedlich. Oft ist es auch so, dass sogar die gleiche Person dieselbe Emotion bei unterschiedlichen Anlässen anders ausdrückt.

 

Körpersprache ist abhängig vom Kontext

Darwins Annahmen waren daher nicht richtig. Man kann die Emotionen eines Menschen nicht ohne weiteres an seinem Gesicht oder an anderen Stellen des Körpers eindeutig ablesen. Es stellte sich heraus, dass die Körpersprache immer im Kontext mit der aktuellen Situation gesehen werden muss.

 

Paul Ekman und die 7 Grundemotionen

Weitere Forschungen auf diesem Gebiet führten in den 1960ern zu der Erkenntnis, dass es wohl doch einige Gefühle gibt, die bei allen Menschen gleich bzw. sehr ähnlich ausgedrückt werden. Paul Ekman und seine Kollegen identifizierten 7 Gefühle, bei denen eine kulturübergreifende, statistische Korrelation aufgetreten war: ANGST, WUT, EKEL, FREUDE, TRAUER, VERACHTUNG, ÜBERRASCHUNG. Dazu muss erwähnt werden, dass es zuerst 6 waren – Verachtung und Ekel wurden zuerst nicht voneinander getrennt.

Das Diagramm ganz unten zeigt die Wiedererkennungsrate von Emotionen. Dieser Test wurde bei einem Eingeborenenstamm in Neuguinea durchgeführt. Ihnen wurden Fotos von Gesichtern amerikanischer Staatsbürger gezeigt. Die Stammesbewohner sollten ihnen Gefühle zuordnen und kamen zu obigem Ergebnis.

Der Test wurde anschließen auch anders herum durchgeführt. Die Stammesmitglieder wurden gebeten die 6 Emotionen auszudrücken. Ihre Fotos wurden dann den amerikanischen Studenten gezeigt. Auch hier kam es zu einer guten Quote an Wiedererkennung.

Dies führte zu der Erkenntnis, dass es 7 Emotionen (6+1) gibt, die man ohne weiteren Kontext bei allen Menschen der Erde eindeutig identifizieren kann.

Natürlich hat der Versuch auch wissenschaftliche Schwachstellen. Bilder zu zeigen und vorgegebene Emotionen zuzuordnen ist das eine. Sie aber ohne diese Vorgaben richtig zu erkennen führt zu einer Verschlechterung der Quote.

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Ein Lernprozess ist erforderlich

Interessant bei den Grundemotionen ist, dass sie zwar instinktiv in allen Menschen vorhanden sind – ihre Wiedererkennung muss man dennoch erst erlernen. Man hat festgestellt, dass Kleinkinder in den ersten 2-3 Jahren ihres Lebens nur Freude richtig identifizieren können. Anschließend lernen sie ungefähr aller 2 Jahre jeweils eines der anderen Gefühle zu deuten, bis sie mit ca. 14 alle 7 kennen. Dabei treten natürlich auch Fehler auf, so dass jeder Mensch über unterschiedlich gute Fähigkeiten verfügt Emotionen in Gesichtern zu lesen.

Erkennungsrate-7-Basisemotionen

 

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